Meteorschauer Orioniden
2022-10-18
Ebenso wie die Eta-Aquariden im Mai wird der Meteorschauer Orioniden im Oktober auf den Halley’schen Kometen zurückgeführt: Die Erde durchquert in den beiden Monaten frühere Bahnen des Kometen, in denen sich "Abrieb" von Halley befindet. Treffen diese Teilchen – die Größe reicht vom Sandkorn bis zu kleinen Kieselsteinen – auf die Atmosphäre, so verglühen sie aufgrund der Reibung mit den oberen Luftschichten bei Höhen von 80 km bis 110 km. Durch Reflexion der Funkwellen an diesen Sekundenbruchteile bis einige Sekunden hochionisierten Spuren können dann auf 50 MHz, 70 MHz und 144 MHz Distanzen von bis zu 2200 km überbrückt werden. Der Radiant – die virtuelle Quelle der Sternschnuppen – ist am Himmel leicht zu finden: Er befindet sich etwa 11 Uhr von Beteigeuze, dem Stern links oben im Orion-Sternbild. Die Orioniden können den gesamten Monat Oktober beobachtet werden. Das Maximum wird in der Nacht vom 21. zum 22. 10. erwartet.
Mit einer Teilchengeschwindigkeit von etwa 66 km/s rangieren die Orioniden unter den schnellen Schauern: Die Steinchen verglühen früher und höher – was einen größeren Funkhorizont bedeutet. In normalen Jahren sind nur ca. 20 sichtbare Sternschnuppen pro Stunde zu erwarten. Dieses Jahr sollen es in der Spitze jedoch 50 % mehr, also 30 pro Stunde sein. Trotz dieser im Vergleich zu Perseiden oder Geminiden recht niedrigen Werte ist der Schauer für UKW-DX sehr gut geeignet. Mittels der WSJT-Modes MSK144 und FSK441 sind auch kürzeste Reflexionen gut nutzbar, mit FSK441 werden Mini-Pings sogar noch merklich effizienter decodiert. In die spezielle Meteorscatter-Betriebstechnik sollte man sich selbstverständlich zuvor eingearbeitet haben.
Orioniden-Sternschnuppen können durchaus den gesamten Monat Oktober beobachtet werden, ihr Maximum stellt sich jedoch erst am 21.10. ein. Dieses Jahr ist es nur vier Tage nach Neumond, weshalb die nur schmale Mondsichel bei wolkenfreiem Himmel auch die optische Beobachtung kaum stören dürfte.
DF2ZC