Explodierende Pager und Funkgeräte im Libanon
2024-09-25
Am 17. 9. 2024 wurden per Fernzündung über 3000 Pager gesprengt, die von einem in Budapest ansässigen Unternehmen in Lizenz eines taiwanesischen Unternehmens produziert und ausgeliefert wurden. Einen Tag später explodierten hunderte Handfunkgeräte, die die Bezeichnung IC-V82 und das Logo von Icom trugen.
Dieser Vorfall veranlasste das Icom-Hauptquartier in Japan zu einer Mitteilung, die seit dem 20. 9. 2024 auf der offiziellen Homepage nachgelesen werden kann. Icom führt dort aus, dass Funkgeräte des Typs IC-V82 sowie die passenden Akkumulatoren von Icom schon seit mehr als zehn Jahren nicht mehr hergestellt werden und man schon aus diesem Grunde nicht in die Angelegenheit verwickelt sei.
Seitens des libanesischen Kommunikationsministers wurde bestätigt, dass die explodierten Funkgeräte nicht vom libanesischen Kommunikationsministerium zugelassen waren. Es handelte sich wahrscheinlich um gefälschte Produkte, die aus dem asiatischen Raum importiert worden waren.
Icom selbst hat strenge Exportrichtlinien und Kontrollmechanismen, um die Echtheit der Produkte zu gewährleisten, und arbeitet permanent daran, Fälschungen aufzuspüren und vom Markt zu nehmen. Das Unternehmen ergreift entschlossene Maßnahmen gegen Firmen und Organisationen, die an der Herstellung und am Vertrieb illegal nachgebauter Technik beteiligt sind.
Zur Produktauthentifizierung werden bei der Produktion beispielsweise QR-Codes und Hologramme eingesetzt.
Kunden, die Icom-Technik über die offiziellen Vertriebskanäle und autorisierte Fachhändler kaufen, können darauf vertrauen, dass Original-Icom-Produkte strikten Sicherheitsstandards entsprechen.
Dass für die Aktion Funkgeräte des Typs IC-V82 ausgewählt wurden, liegt eventuell an einem leicht zugänglichen Steckplatz für eine optionale DTMF- bzw. Digitaleinheit, der sich ohne viel Aufwand mit einem speziell gefertigten Sprengstoffmodul bestücken ließe.
DL1YBL/Red. FA