Jahresauftakt-Sternschnuppenglück für Funkamateure
2014-12-29
Evtl. auch QSOs via Sporadic-E möglich
Für Meteor-Scatter-Liebhaber, DXer wie auch für Sternengucker gleichermaßen interessant ist der etwa vom 1. bis 6. Januar (lt. Wikipedia 28. Dezember 2014 bis zum 12. Januar 2015) andauernde Meteorschauer der Quadrantiden. Das Maximum wird für den 4. Januar 0200 UTC erwartet und soll in diesem Jahr eine Zenitrate (ZHR) von 120 Meteoren pro Stunde oder sogar noch mehr erreichen. Er ist damit ähnlich bedeutend wie Perseiden, Leoniden und Geminiden.
Der Radiant — die Stelle am Himmel, aus der die Meteore hervorzuquellen scheinen — befindet sich im Sternbild Bootes (Bärenhüter). Das eigentlich namensgebende Sternbild Mauerquadrant ist nach heutiger Lesart Bestandteil des Bootes. Wann und wo dieses Sternbild zu finden ist, kann man sehr schön online (interaktive Sternkarte links oben, ggf. Hinwiese zu Java beachten) verfolgen. Es ist durch seine Größe und die Nähe zum Großen Bären (Großer Wagen) unschwer auffindbar — die Wagendeichsel zeigt direkt zu ihm hin. Die Beabachtbarkeit kann in den Morgenstunden durch Mondlicht gestört sein.
Dieser Meteoritenschauer ist für MS-Funkbetrieb recht ergiebig. Danach folgt eine "Schauerpause" bis zu den Lyriden Ende April. Bekanntermaßen verhalten sich die Quadrantiden ein wenig kapriziös: Die Dauer des Hauptstroms beträgt nur etwa 9 h. Befindet sich die Bahn des Meteorstroms während dieser Zeit hinter dem Horizont, so wird es nichts mit dem Scattern. In Mitteleuropa steht der Radiant dann deutlich über dem Horizont. Deshalb sollten sich gute QSO-Erfolge einstellen, wenn man sich die Nacht um die Ohren schlagen möchte. Doch was tut man nicht alles für ein schönes DX-QSO auf 2 m oder 6 m…
Mitunter durchquert die Erde vor oder nach dem offiziellen Schauertermin noch weitere Zonen hoher Partikeldichte, was dann für bis zu 2 h zu erneuter hoher Meteoritenzahl führt: Band-Monitoring ist angesagt. Bitte beachten Sie auch die Skala MS zur Meteoraktivität im Feld HF-Propagation am rechten Rand unserer Website, also rechts neben dieser News.
Aufgrund der vergleichsweise geringen Eintrittsgeschwindigkeit der Meteore dieses Stroms ziehen die Sternschnuppen relativ langsam den Himmel entlang, was ähnlich wie bei den Geminiden für besonders lange Bursts sorgen kann. Des Weiteren bestehen lt. OK1HH am 4. bis 6. Januar gute Chancen für ES-Condx auf den oberen KW-Bändern und evtl. dem 6-m-Band.
Ein erfolgreiches und gesundes neues Jahr, egal ob mit oder ohne Sternschnuppenglück, wünscht
Ihre Red. FA!