Radio-Schwerter zu -Pflugscharen
2013-12-03

Dass militärische Funktechnik später ein zweites Leben in der wissenschaftlichen Forschung oder auch im Funkhobby erhält, kommt immer wieder mal vor. In diesem Fall handelt es sich allerdings um ein sehr großes Gerät:
Eine Satellitenantenne mit stolzen 42 Fuß (etwa 12,8 m) Durchmesser, die in Australien der Verfolgung militärischer Raketen diente, wurde 1981 zerlegt und abgebaut - und dann um die halbe Welt zum Jodrell Bank Observatorium in Cheshire, England, transportiert, um dort nun der Radioastronomie zu dienen.
Mit dieser Antenne wurde seitdem von der Manchester University der vor 960 Jahren entstandene Pulsar PSR B0531+21 im Krebs-Nebel beobachtet und dessen Rotationsgeschwindigkeit ausgewertet. Dabei konnte festgestellt werden, dass der Abstand der beiden Strahlungsmaxima sich um etwa 0,6° pro Jahrhundert vergrößert, der magnetische Pol des Krebs-Pulsars sich also wesentlich schneller Richtung Äquator bewegt als angenommen.
DL2MCD