ESA und Libre Space testen SDRs
2022-02-16
Die ESA und die Libre Space Foundation haben sieben Software-defined Radios (SDR) mit Preisen zwischen 22 und 1200 US-$ getestet. Dafür wählte man SDRs mit Schwerpunkt VHF bis SHF aus, die u.a. mit Rohde-&-Schwarz-Equipment hinsichtlich Empfindlichkeit, Dynamikbereich sowie spektraler Reinheit vermessen, aber auch in der Praxis des Satellitenempfangs untersucht wurden. Die Ergebnisse mit weiteren interessanten Daten sind auf 148 Seiten leicht verständlich dokumentiert, sie stehen kostenlos und barrierefrei zur Verfügung.
Ins Testlabor fanden RTL-SDR Blog V3, Airspy Mini, SDRplay RSPduo, LimeSDR Mini, BladeRF2.0 Micor, Ettus USRP B210 und PlutoSDR, die Frequenzbereiche von 3,2 MHz bis 56 MHz Breite bis maximal 6 GHz mit 8 bis 14 Bit Auflösung überstreichen.
Das gesamte Testfeld überzeugt mit einer Leistung, wie sie in analoger Technik zu diesen Preisen nicht darstellbar war. Überraschend sind die durchaus unterschiedlichen Daten bei jenen SDRs, die auf derselben Hardware aufbauen. Hier zeigt sich also das Geschick der Entwickler. Herausragend schlägt sich der eher preiswerte SDRPlay RSPduo, den die Experten daher auch - zusammen mit dem teuersten Gerät des Feldes (Ettu USRP B210) - in ihren 48-Stunden-Praxistest hinsichtlich des Datenempfangs von acht Satelliten aufnehmen (SatNOGS Telemetrie).
Im Gesamtergbnis liegt der SDRplay RSPduo mit 2 % oder 5756 decodierten Packets knapp vor dem USRP B210, der es auf 5641 decodierte Packets brachte.
Eine kenntnisreich kommentierte Übersicht über zehn SDR-Bediensoftwares schließt den Testbericht ab, der im Rahmen des SDR-Makerspace-Projekts erarbeitet wurde.
Nils Schiffhauer, DK8OK; dk8ok.org