Vor 60 Jahren: Sputnik 1 - erster Satellit gestartet
2017-10-04
Sputnik 1 war der erste künstliche Erdsatellit. Mit seinem Start begann am 4. Oktober 1957, 1928 UTC, das Zeitalter der Raumfahrt. Er wog 83,6 kg und besaß eine mit Stickstoff gefüllte, polierte Kugel aus 2 mm dickem Aluminiumblech, die 58 cm Durchmesser hatte. Aus ihr ragten zwei Antennenpaare (je 2,4 m bzw. 2,9 m lang) heraus.
Der Satellit trug zwei KW-Sender mit je 1 W Leistung. Auf 20,005 MHz und 40,002 MHz wurden abwechselnd der Innendruck und die Innentemperatur codiert übertragen. Die Sender blieben 21 Tage funktionsfähig. Dann war die Spannungsversorgung aus drei Silber-Zink-Akkumulatoren erschöpft.
Wie die Schaltung der Sender aussah, wusste die breite Öffentlichkeit bis zu einem Beitrag im russischen Amateurfunkmagazin Radio 4/2013 nicht. Dort beschrieb Boris Stepanow, RU3AX, den Aufbau der zweistufigen Sender mit jeweils drei Miniaturröhren vom Typ 2P19B.
Die Umlaufbahn von Sputnik 1 verlief anfänglich auf einer um 65,1° gegen den Äquator geneigten Bahn in 215 km bis 939 km Höhe und mit 96,2 min Umlaufzeit. Die Ionosphäre, deren Dichte und Obergrenze man bis dahin stark unterschätzt hatte, bremste den Satelliten jedoch und seine Bahnhöhe verringerte sich kontinuierlich. Am 4. Januar 1958, also 92 Tage nach dem Start, verglühte Sputnik 1.
Zum Gedenken an seinen Start vor 60 Jahren wurden bereits am 17. August 2017 fünf Nano-Satelliten von der ISS aus ins All entlassen, wir berichteten. Der zum 50. Jahrestag des Starts von Wolf-Dieter Roth, DL2MCD, im FA 11/2007 veröffentlichte Beitrag enthält auch den Reprint des Empfangsberichts von Till Pricks, DM2AKD, aus dem FA 2/1958. Einen Nachbau des Sputnik-1-Senders als 15-m-QRPP-Sender stellte Peter Tonak, DJ3JIN, im FA 9/2012 vor.
Red. FA/-red