Starship-X-Explosion riss Loch in Ionosphäre
2024-09-03
Die massiven Satellitenstarts der letzten Jahre sind nicht unproblematisch: Sie vergrößern das Risiko von Kollisionen bis zur Unbrauchbarkeit bestimmter Umlaufbahnen durch Bruchstücke („Weltraumschrott“), sie reißen beim Herunterkommen Löcher in Häuser und verglühen in der Atmosphäre, mit noch nicht abschätzbaren Auswirkungen. Ein abstürzender Starlink-Satellit erschrak dieser Tage die Bevölkerung in Bayern und der Schweiz.
Doch die mittlerweile Tausende Satellitenstarts haben auch Auswirkungen auf die Ionosphäre: Es wurden vermeintliche Nordlichter sichtbar ähnlich den bei Atombombentests im Weltraum entstandenen. Nach einem Fehlstart der bislang größten Starship-Rakete von Elon Musks Unternehmen SpaceX am 18. November 2023, die im Weltraum explodierte, entdeckten Wissenschaftler ein über 1000 km großes Loch in der Ionosphäre. „Loch“ bedeutet, die Ionosphäre war nicht mehr ionisiert. Dies verändert die Funkwellenausbreitung - auf Kurzwelle, aber auch auf den für GPS verwendeten Mikrowellenfrequenzen -, was zu Fehlweisungen führt.
Yury Yasyukevich, Atmosphärenphysiker am Institut für solar-terrestrische Physik in Irkutsk, Russland, sagt, dass das Ausmaß der Störung sein Team überrascht hat: „Das bedeutet, dass wir die Prozesse, die in der Atmosphäre ablaufen, nicht verstehen“.
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