Terahertz-Mobilfunk: Was nach 5G kommen soll
2017-11-28
Aktuell schreitet der bundesweite Ausbau der Mobiltelefonnetze nach dem Standard 4G (LTE) voran. 5G, das Mobilfunknetz der Zukunft, ist noch in der Planung. Doch ist absehbar, dass auch 5G den immer weiter steigenden mobilen Datenverkehr nicht dauerhaft abdecken kann: 6G soll folgen.
Doch wie können Bandbreiten von nicht mehr 1 GBit/s (4G) oder 10 GBit/s (5G), sondern bis zu 400 GBit/s über Funk übertragen werden? In den heutigen Frequenzbereichen stehen solche Bandbreiten nicht zur Verfügung.
Das EU-Projekt Terranova soll derartige Bandbreiten über Glasfaser und Terahertz-Frequenzen realisieren. Dabei arbeiten Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Festkörperphysik IAF sowie des Fraunhofer-Instituts für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut, HHI mit.
In 6G soll auch der Übergang zwischen verschiedenen Verbindungsarten - WLAN, Mobilfunk, Festnetz - unterbrechungsfrei ablaufen, um die Datenraten bei mobilen Endgeräten zu optimieren. »Im Rahmen von TERRANOVA soll das Erleben und Erfahren für den Nutzer so gestaltet werden, dass er Übergänge zwischen den Zugangstechnologien gar nicht bemerkt.«, so Dr. Colja Schubert, Gruppenleiter Optische Untersee- und Kernnetze im Fraunhofer HHI. Außer vermutlich bei der Mobilfunkrechnung...
Dabei fokussiert sich das Fraunhofer IAF vor allem auf die Funkstrecke und die Integration von Funkmodulen auf Chipebene. Das Fraunhofer HHI hingegen erforscht die Signalprozessierung, also die Aufbereitung der Signale, sodass diese möglichst störungsfrei von der Antenne abgestrahlt werden können. Diese Signalverarbeitung muss bei sehr
hohen Geschwindigkeiten geschehen, mit speziellen Algorithmen, die dies möglichst effizient und damit energiesparend umsetzen. Gerade weil diese Bereiche oft getrennt voneinander bearbeitet werden, soll die Kooperation der beiden Institute große Vorteile für die 6G-Entwicklung bringen.
DL2MCD