Vodafone will LTE-Funknetz auf dem Mond errichten
2017-03-20
Ein LTE-Netz auf dem Mond? Ja ist denn schon der 1.4.? Aber nein, es ist ernst gemeint: Ein deutsches Start-up namens Part Time Scientists (Teilzeit-Wissenschaftler) will schon im Sommer 2018 zwei von Audi gebaute Lunar-Rover und eine LTE-Basisstation im Landemodul ALINA mit einer Falcon-Rakete auf den Mond schießen lassen.
Die Rover sollen über ein LTE-Netz gesteuert werden, zunächst einmal den Ort der letzten Mondlandung von Apollo 17 besuchen und Bilder davon zur Erde funken. Spätere Mondmissionen können dann das bereits aufgebaute LTE-Netz nutzen - allerdings wohl eher zu Mondpreisen als zum Mondscheintarif.
Die Zuteilung eines Frequenzbereichs für die Basisstation war übrigens kein Problem, weil es auf dem Mond noch keine Behörde für Frequenzzuteilungen gibt. Allerdings war der Landeplatz in ausreichender Entfernung vom Landeplatz von Apollo 17 zu wählen, um dieses "Mondkulturerbe" nicht versehentlich zu beschädigen. Wie die Anbindung an die Erde funktioniert, hat Vodafone bislang nicht verraten: Das LTE-Funknetz selbst schafft die 380 000 km natürlich nicht.
Gründer des Start-ups ist der 31-jährige Berliner Informatiker Robert Böhme. Seinen großen Traum hat er seit acht Jahren vorbereitet und NASA, ESA und DLR als technische Partner für seinen Plan gewonnen. ALINA, das „Autonome Lande- und Navigationsmodul“ wird viel aushalten müssen: Vakuum, hohe Temperaturen genau wie massive Strahlungsschwankungen. Es ist das derzeit leichteste Raumschiff der Welt, das auf dem Mond ein sogenanntes „soft landing“ durchführen soll.
DL2MCD