Voyager 1 startete vor 40 Jahren ins Universum
2017-09-05
Bereits in den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts entdeckten Wissenschaftler des Jet Propulsion Laboratory der NASA, dass Raumsonden durch geeignetes Passieren von Planeten durch diese beschleunigt werden können, um so ohne eigenen Energieaufwand weitere Ziele zu erreichen.
Ende der 70er-Jahre wäre es dann sogar möglich gewesen, Jupiter, Saturn, Neptun und Pluto in einer großen "Besichtigungstour" zu erreichen, was erst 176 Jahre später erneut möglich ist. Vier bis fünf Raumsonden mit einer Lebensdauer von zehn Jahren waren hierfür geplant.
Dann wurden die finanziellen Mittel gekürzt auf zwei Raumsonden, die nur noch Jupiter und Saturn erreichen sollten bei auf vier Jahren reduzierter Lebensdauer: Voyager 1 und 2.
Voyager 2 startete zuerst, am 20. August 1977, am 5. September folgte Voyager 1, die dank anderer Flugbahn jedoch ihre Schwestersonde bald überholen sollte: Voyager 2 wurde heimlich so programmiert, dass sie doch noch Uranus und Neptun erreichen könnte, wenn Voyager 1 den Saturnmond Titan erfolgreich passiert hatte, was damals wichtig erschien. Für Voyager 1 war danach die Mission offiziell beendet; sie flog ebenso wie Voyager 2 weiter aus dem Sonnensystem ins All hinaus. Beide Sonden lieferten jede Menge unerwarteter Bilder und Daten über die vier Planeten und ihre Monde. Die leistungsfähigen Antennenarrays, um Signale jenseits des Jupiter noch empfangen zu können, existierten beim Start noch gar nicht.
Heute, 40 Jahre nach dem Start, haben die Sonden die Grenze des Sonnensystems erreicht. Es funktionieren immer noch einige Instrumente der Sonden, jedoch lässt die von den Radionuklidbatterien gelieferte Energie infolge des Zerfalls der Radioisotope kontinuierlich nach und in fünf bis zehn Jahren wird man die Sonden endgültig abschalten müssen. Sie tragen jedoch zusätzlich eine goldene Schallplatte samt Tonabnehmer mit Tönen und Bildern der Erde ins Universum.
Ein sehenswerte Dokumentation über die Konstrukteure und Operateure der beiden Sonden ist noch bis zum 27. Oktober 2017 bei Arte zu sehen.
DL2MCD