Nach 8 Monaten: Voyager 2 wieder ansprechbar
2020-11-06
Acht Monate konnten keine Befehle an die Raumsonde Voyager 2 übermittelt werden, deren Weg über unser Sonnensystem hinaus weiter verfolgt wird. Nur der Empfang der Statusmeldungen und wissenschaftlichen Daten von Voyager 2 war noch möglich. Das lag jedoch nicht an einer Störung auf der vor über 43 Jahren gestarteten Sonde, sondern auf der Gegenseite: Die Deep Space Station 43 des Deep Space Networks (DSN) der NASA in Canberra, Australien ist noch 5 Jahre länger in Betrieb als Voyager 2 und musste nun seit März 2020 überholt werden. Beendet sind die Renovierungsarbeiten erst im Februar 2021, aber am 29. Oktober 2020 konnte Voyager 2 zumindest wieder erfolgreich kontaktiert und mit Befehlen versorgt werden.
Normalerweise können auch die DSN-Antennen in Goldstone, Kalifornien und Madrid, Spanien die Aufgaben von DSS43 übernehmen, auch bei der Schwestersonde Voyager 1, doch nicht bei Voyager 2: Um den Neptunmond Triton 1989 aus nächster Nähe umfliegen zu können, war eine Flugbahn zu wählen, die relativ zur Ebene der Planeten nach Süden abweicht. Damit hat die Sonde keine Möglichkeit zu Sichtverbindungen zu Antennen auf der Nordhalbkugel der Erde mehr.
Zu den Upgrades von DSS43 gehören zwei neue Funksender. Einer davon, der für die Kommunikation mit Voyager 2 verwendet wird, ist seit über 47 Jahren nicht mehr ersetzt worden. Die Ingenieure haben auch die Heiz- und Kühlanlagen, die Stromversorgungsausrüstung und andere für den Betrieb der neuen Sender erforderliche Elektronik aufgerüstet.
PS: Lt. Wikipedia befindet sich Voyager 2 derzeit gut 125 AE (Astronomische Einheiten, entspricht mittlerem Abstand Erde – Sonne) von der Sonne entfernt und damit gut viermal so weit wie der äußerste, bekannte Planet Neptun (30 AE).
DL2MCD