Führte Wasser zu Feuer im Rechenzentrum?
2022-06-18
Unterbrechungsfreie Stromversorgungen - USV - sollen die Verfügbarkeit von technischen Anlagen erhöhen und das Ausfallrisiko minimieren. Leider können aber auch sie versagen - und dabei sogar selbst eine Gefahr darstellen, Büros oder technische Anlagen abbrennen lassen. So geschehen in der Nacht zum 10. März im OHV-Rechenzentrum in Straßburg, bei dem am Schluss Gebäude komplett ausbrannten, benachbarte ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurden und so erhebliche Verluste an Daten, Gerät und Vertrauen in diese "Cloud-Speicherlösung" entstanden.
Ein Problem war, dass die Feuerwehr außerstande war, den Strom auszuschalten [datacenter-insider.de], um löschen zu können. Ob dies ein Designfehler war oder gar Absicht, damit niemand das Datencenter per "Not-Aus" sabotieren konnte, ist noch ungeklärt. Es fehlte auch eine automatische Löschanlage.
Ein weiteres Problem war aber auch die Architektur: Luftkühlkorridore heizten dann auch das Feuer an. Und nach neuesten Untersuchungen [theregister.com] könnte auch Kühlwasser in der Stromversorgung der ursprüngliche Brandauslöser gewesen sein. Die Konzentration hoher Energiedichte in Rechenzentren zusammen mit forcierter Luft- und Wasserkühlung macht den Betrieb jedenfalls hoch problematisch und man kann im Straßburger Fall froh sein, dass zumindest keine anderen Gebäude mit Wohnungen oder Büros an die Gebäude des Rechenzentrums grenzten.
Auch in Büro- und Privatgebäuden können USV, Speicheranlagen oder wassergekühlte Server das Risiko eines schweren Ausfalls unter Umständen erhöhen, statt es abzumindern.
DL2MCD