Web-SDRs im VHF/UHF-Bereich
2013-09-05
Während Web-SDRs für den KW-Bereich nicht zuletzt durch Radio Twente seit langem Gang und Gäbe sind, findet man sie für den Bereich oberhalb 144 MHz noch selten. Mit preiswert erhältlichen DVB-T-Sticks steht inzwischen eine gut nutzbare Hardwarebasis zur Verfügung. Als Software eignet sich die von Pieter-Tjerk de Boer, PA3FWM, bereitgestellte und unter Linux lauffähige Lösung WebSDR. Die SDR-Technologie ermöglicht es, dass mehrere Nutzer zugleich und unabhängig voneinander eine bestimmte Frequenz einstellen und mit wählbarer Bandbreite abhören können.
Jann Traschewski, DG8NGN, hat nun auf dem Fernmeldeturm Nürnberg, JN59MK, ein solches Radio in Betrieb genommen. An der in 270 m Höhe installierten 70-cm-Rundstrahlantenne der Relaisfunkstelle DB0VOX hängt neben dem FM-Relais und dem D-STAR-Repeater über einen RX-Multikoppler auch noch ein DVB-T-Stick. Damit lässt sich der Relaiseingabebereich von 431 MHz bis 432 MHz beobachten, wozu Java und Javascript im Browser aktiviert sein müssen.
Ein weiteres Web-SDR an einem exponierten Standort hat Birko Bergt, DL8BB, auf dem Gaußturm auf dem Hohen Hagen (478 m ü. NN) in JO41VL bei Göttigen in Betrieb genommen. Hier hängt ein DVB-T-Stick am 2-m-Anschluss der Antennenweiche der auf 70 cm und 23 cm arbeitenden DB0SN-Repeater. Er deckt den 1 MHz breiten Bereich von 145 MHz bis 146 MHz ab und ermöglicht so das Belauschen von FM-Simplex-QSOs sowie von FM-Relaiseingaben und -ausgaben. Während der sommerlichen Morgeninversion sind sogar Ausgaben weiter entfernte Repeater hörbar wie z. B. DB0FT (R0, Feldberg/Taunus, 167 km), DB0ETB (R3, Ettersberg/Weimar, 118 km), DB0THA R5X (Schneekopf/Suhl, 116 km).
Red FA/-rd