Sicherung der UHF-Rundfunkfrequenzen
2022-06-30
Ende des Jahres 2023 soll die Weltfunkkonferenz 2023 (WRC-23) über die künftige Nutzung des UHF-Bandes (470 MHz bis 694 MHz) nach 2030 entscheiden. Das betrifft unmittelbar die Zukunft der meistgenutzten TV-Infrastruktur in Europa: 80 Millionen bzw. 43 % der EU-Haushalte sehen über DVB-T bzw. DVB-T2 fern. Auch in Veranstaltungen vielfältiger Art wird das untere UHF-Band für drahtlose Mikrofone und Monitorsysteme genutzt. Ohne den Zugang zu diesem Frequenzbereich würden Kultur, Produktion und terrestrisches Fernsehen nicht mehr wie bisher möglich sein.
Die Frequenzen zwischen 470 MHz und 694 MHz sind jedoch in Gefahr, weil z.B. Mobilfunkanbieter diesen Bereich nutzen wollen. Der Rundfunk braucht ihn jedoch für einfache, kostengünstige und niedrigschwellige terrestrische Fernsehübertragungen. Künftige Verfahren im selben Frequenzband werden es zudem ermöglichen, der Bevölkerung Rundfunk direkt über mobile Geräte zu bieten. In Katastrophen- und Krisenfällen sorgt der terrestrische Rundfunk dafür, dass die Bevölkerung über die Situation informiert bleibt und ist Mobilfunkdiensten überlegen.
Bis zur Weltfunkkonferenz 2023 erarbeiten alle Länder ihre nationalen Standpunkte. Ganz Europa braucht die Frequenzen von 470 MHz bis 694 MHz für Kultur, Rundfunk und für eine freie Gesellschaft. Sie sollten deshalb nicht für Mobilfunk und andere Dienste freigegeben werden.
Die Allianz für Rundfunk- und Kulturfrequenzen ist eine gemeinsame Initiative von ARD, Deutschlandradio, Media Broadcast, den Medienanstalten, SOS – Save Our Spectrum, Sennheiser, VAUNET, ZDF und des ZVEI. Sie setzt sich für die Sicherung des Spektrums im Bereich 470 MHz bis 694 MHz auch nach 2030 ein, um die Zukunft der terrestrischen Rundfunkverbreitung sowie die Aufrechterhaltung von Kulturveranstaltungen in Deutschland zu ermöglichen.
WES