WRC19 – Update aus Scharm El-Scheich
2019-11-05
Mittlerweile geht die WRC-19, wir berichteten, in ihren neunten Arbeitstag – auch am Wochenende finden Besprechungen statt. Zu Themen, die den Amateurfunk betreffen, gibt es deshalb bereits erste Zwischenstände und sogar abschließende Entscheidungen.
So hat man sich bei 47 GHz auf "no change" geeinigt. Hier gab es gewisse Begehrlichkeiten seitens der "Mobilfunker", die durch von der IARU koordinierte Anstrengungen mit guten Argumenten abgewehrt werden konnten.
Bei WPT (Wireless Power Transfer), der drahtlosen Übertragung elektrischer Energie zu Kfz, wird es keine Frequenzzuweisung oder andere Änderungen der ITU Radio Regulations geben. Gleichwohl wartet hier nach der WRC noch viel Arbeit, um den Schutz aller Funkdienste, also nicht nur des Amateurfunkdienstes, gegen Störungen durch solche Ladevorrichtungen zu erreichen.
Beim Thema "Harmonisierung der Frequenzzuweisung bei 50 MHz" ging es mitunter zu, wie bei der Echternacher Springprozession "zwei Schritte vor, einer zurück": Mal schien es, dass man im nächsten Workshop zum Abschluss kommt, dann meldeten sich aber wieder Länder mit Änderungswünschen zu bereits beschlossenen Punkten.
Letzten Endes läuft es hier auf die bereits erwähnten 2 MHz von 50 MHz … 52 MHz sekundär für die Region 1 hinaus, innerhalb derer sich einzelne Länder per Fußnote abweichende Regelungen vorbehalten können. Russland beispielsweise wird hier allenfalls einen Bereich zwischen 50,08 … 50,280 MHz sekundär dem Amateurfunk zuweisen. Aktuell sind sich einige arabische Länder bezüglich Schutzkriterien an den Landesgrenzen nicht einig, was zu zusätzlichem Abstimmungsbedarf führt. Der Chairman der 50-MHz-Untergruppe gab den betroffenen Ländern auf, bis zum nächsten Treffen am Dienstagabend einen Einigungsvorschlag zu erarbeiten. Es bleibt also spannend.
Wie es zum Thema Galileo-Navigationssystem und 23-cm-Amateurfunk weitergeht, ist noch offen. Hier sollte sich in den nächsten Tagen eine Klärung ergeben, ob die Konferenz für die WRC23 einen entsprechenden Tagesordnungspunkt beschließen wird.
Bernd Mischlewski, DF2ZC